- Evangelium vitae
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[lateinisch »Evangelium des Lebens«], Enzyklika Papst Johannes Pauls II. vom 25. 3. 1995 über den Wert und die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens. U. anderen auf die biblischen Aussagen Bezug nehmend, dass Gott der Herr über das Leben ist und allein dessen Anfang und Ende setzt, wird das Leben als dem Menschen unverfügbar und sein Schutz als fundamentales Glaubens- und Rechtsgut beschrieben. Getragen von der Sorge, dass sich in der Lebensweise moderner Gesellschaften westlicher Prägung, der Gesetzgebung vieler Staaten (Schwangerschaftsabbruch, künstliche Empfängnisverhütung, staatliche Bevölkerungsplanung, aktive Sterbehilfe), aber auch in den vielfältigen Formen der Gewalt gegen Schwache und in Kriegen zunehmend eine gegen das Leben gerichtete hedonistische »Kultur des Todes« manifestiert, setzt die Enzyklika dieser Entwicklung eine »Kultur des Lebens« entgegen, die die personale Würde des menschlichen Lebens in allen seinen Gestalten betont. Dabei werden v. a. der unbedingte Schutz des ungeborenen und des behinderten Lebens, aber auch die Würde des sterbenden Menschens hervorgehoben.
Universal-Lexikon. 2012.
